Freitag, 6. Juni 2014

Schwäbische Speckseelen (oder Briegl)



Ladies und Gentlemen,

früher war alles besser, oder nicht? Deshalb sind traditionelle Gerichte auch oftmals die aller Besten! Je älter das Rezept, desto naturbelassener die Zutaten und unkomplizierter die Herstellung. Und dieses Rezept ist RICHTIG ALT!

Ein bisschen Geschichte:
Der Name Seelen wirkt schon etwas merkwürdig, lässt sich aber einfach erklären. Ursprünglich wurden diese Brote anlässlich des katholischen Allerseelenfestes gebacken. Sie wurden an "arme Seelen" sprich Bedürftige und Bettler verteilt. Dadurch erhoffte man sich eine gesegnete Ernte im nächsten Jahr.

Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Seelen sogar keltischen Ursprungs sind! Denn der Vorläufer von Allerseelen war das Totenfest Samhain. Hier wurde den Verstobenen ein Speiseopfer gebracht.

Warenkunde:
Ob nun mittelalterlich oder keltisch, wichtig ist es die traditionellen Zutaten zu verwenden.

Dinkel
Eine Urform des Weizens. Er wird schon seit ewigen Zeiten auf der Schwäbischen Alb angebaut. Für Allergiker und Bio-Freunde ein gute Alternative zu Weizen!
Der Klebergehalt ist höher deshalb nicht zu viel kneten und immer etwas länger ruhen lassen.

Schweineschmalz
Bevor hier gleich wieder jemand Iiiiiiih schreit, regt euch ab. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft in der man in den Laden geht sich ein mageres Stück Fleisch kauft und sich keine Gedanken macht was aus dem Rest des Tieres geworden ist. Schmalz ist weiterverarbeitetes Fett das sonst als Schlachtabfall enden würde. Und in jedem Fall natürlicher als gehärtete Pflanzenfette. Zum Backen braucht man nur kleine Mengen, aber mit Apfel und Zwiebel kann man noch einen leckeren Brotaufstrich daraus machen.


Zutaten für ca 12 Stück:

500 g helles Dinkelmehl
500 g dunkles Dinkelmehl
2 Pck Trockenhefe 
(traditionell 40g frische Hefe)
30 g Zucker
20 g Salz
250 g gewürfelter Schinkenspeck
50 g weicher Schweineschmalz 
700 ml handwarmes Wasser





Mehl in eine große Schüssel sieben und mit Hefe, Zucker und Salz und Specke vermischen.
Den Schmalz dazugeben und mit den Händen leicht einkneten. Jetzt nur noch das Wasser dazu geben und mit einem nassen Esslöffel alles zu einem klebrig, zähen Teig verarbeiten. Nicht zu lange durchmischen! Der Teig sollte sich ziehen lassen wie etwas erstarrter, geschmolzener Käse. Den Teig bei ca 25°C 1,5 Stunden gehen lassen. Während der Ruhezeit zweimal mit nassen Händen kurz durchkneten.

Gewöhnlich haben Seelen etwa die Form eines Baguettes. In den Landkreisen Göppingen und Schwäbisch Gmünd gibt es auch sogenannte "Briegl". Sie sind kleiner und eigentlich etwas fester, aber ihre Elipsenform passt besser in meinen Brotkasten, deshalb wähle ich diese.

Den Backofen auf 230°C vorheizen. Die Seelen mit nassen Händen ausbrechen und mit leicht gekrümmten Händen zu einer Elipse formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und 12-15 Minuten backen bis sie außen schön gebräunt und knusprig sind. Innen sollten weich, luftig und feucht sein.









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Hier gibt´s das Rezept zu einer Flädle-Suppe.
















Oder lieber einen Kartoffelsalat zum nächsten Grillfest?











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Bon appétit, 
Diva von These

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